Erste Doktorandin an der PHWT

von | 24.09.2020

Emma-Elena Bratge unterstützt Aufbau des Forschungsschwerpunktes „Mikroplastikanalyse in Lebensmitteln“ im ZWT

Emma-Elena Bratge ist die erste Doktorandin an der PHWT. Sie erstellt seit Juli ihre Doktorarbeit zum Thema „Mikroplastikanalyse“. Die Promotion erfolgt in Kooperation mit dem Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH).

Ihr Bachelorstudium Kunststoff- und Elastomertechnik und ihr Masterstudium Produkt- und Systementwicklung (Schwerpunkt Kunststoff- und Elastomertechnik) absolvierte Emma-Elena Bratge an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt.

Mit ihrer Promotion trägt Frau Bratge wesentlich zum Aufbau des Forschungsschwerpunktes „Mikroplastikanalyse in Lebensmitteln“ im ZWT der PHWT bei. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt hierbei auf der Analyse von Lebensmittelproben. Sie untersucht die Menge und Art der enthaltenen Plastikpartikel. Zudem analysiert sie polymere Abbau- und Spaltprodukte. Ziel ihrer Arbeit ist es, so einen Rückschluss auf die Quelle der Verunreinigung zu erhalten. Diese Erkenntnisse können dazu beitragen, die Kontamination von Lebensmitteln mit Mikroplastik zu reduzieren.

Für die Mikroplastikanalyse werden die Proben mittels eines Filtersystems präpariert. Anschließend wird eine Mikro-RAMAN-Spektroskopie mit dem Analysesystem HOUND durchgeführt. Diese ermöglicht es, die einzelnen Partikel zu analysieren. Durch den Abgleich des Spektrums mit einer umfangreichen Datenbank, die im Rahmen der Promotion ausgebaut wird, lässt sich bestimmen, um welches Material es sich handelt. Die Probenpräparation sowie die Analyse finden derzeit in einer Reinraumwerkbank der Klasse 3 statt. Künftig wird sie einen Reinraum nutzen, um Fremdkontamination (zum Beispiel über Kleidung) zu vermeiden.

Die PHWT nimmt aktuell an einem europäischen Ringversuch zur Mikroplastikanalyse teil. Dieser wurde von der gemeinsamen Forschungsstelle der europäischen Kommission ins Leben gerufen. Hierbei wurden zum ersten Mal die Ergebnisse und verwendeten Methoden bei Mikroplastikanalysen von Wasserproben verschiedener Forschungslabore aus Europa miteinander verglichen. Ziel des Ringversuchs ist es, die Vor- und Nachteile verschiedener Methoden zur Analyse von Mikroplastik aufzuzeigen. Für diese Analysen gibt es bisher keine einheitlichen Vorschriften. Der Ringversuch ist daher ein erster Schritt, die Mikroplastikanalyse zu standardisieren und Untersuchungsergebnisse verschiedener Labore vergleichbar zu machen.

Der Forschungsverbund ZWT e.V.  freut sich, die Arbeit von Frau Bratge mittels einer zweckgebunden Spende in Höhe von 10.000 Euro unter anderem für Fortbildungen, Technik, Literatur und Dienstreisen zu unterstützen.