Neue Compoundierlinie mit Doppelschneckenextruder und Stranggranulierung kommt im Herbst

von | 24.09.2020

Unterstützung durch Prof. Dr.-Ing. Peter Blömer, der im Februar eine Professur an der PHWT in Diepholz übernommen hat

Das Zentrum für Werkstoffe und Technik (ZWT) wird im Herbst 2020 eine neue Compoundierlinie mit Doppelschneckenextruder und Stranggranulierung in Betrieb nehmen. Denn das Kunststoffrecycling (Recompounding) werde immer wichtiger, sagt Prof. Dr.-Ing. Carsten Bye. Auch im ZWT spiele die Verwertung von Mischkunststoffen zu hochwertigen Kunststoffgranulaten für technische Anwendungen eine immer größere Rolle.

Die Kosten für die neue Anlage in Höhe von 590.000,00 Euro werden zur Hälfte aus öffentlichen Geldern gedeckt und zur anderen Hälfte aus einer nicht öffentlichen Kofinanzierung.

Langfristiges Ziel ist es laut Prof. Dr.-Ing. Bye, die Verwertungsquote von aufbereiteten Mischkunststoffen zu steigern, die energetische Verwertung von Kunststoffabfallprodukten deutlich zu senken sowie den Einsatz von Biokunststoffen signifikant zu erhöhen. Dazu ist 2018 ein Kunststoffrecyclingnetzwerk (Recompound-Netzwerk) mit zehn Mitgliedsunternehmen in Zusammenarbeit mit der Firma MCON aus Oldenburg gegründet worden. 

Fachliche Unterstützung im Bereich Compounding kommt von Prof. Dr.-Ing. Peter Blömer, der seit dem 1. Februar den Bereich Kunststoffproduktionsverfahren in Forschung (Schwerpunkt Recyclingverfahren) und Lehre an der PHWT betreut.

Nach einem Maschinenbaustudium an der RWTH Aachen und Promotion am Institut für Kunststoffverarbeitung war Prof. Blömer mehr als 15 Jahre in der Industrie tätig. Seit 2008 als Bereichsleiter Technik bei der Firma Schütz GmbH & Co. KGaA, einem internationalen Familienunternehmen. Dort war Prof. Dr.-Ing. Blömer unter anderem verantwortlich für die Produkt-, Maschinen- und Verfahrensentwicklung, Maschinenkonstruktion und Verfahrenstechnik. In seiner beruflichen Laufbahn konnte er wertvolle Erfahrungen in den gängigen Kunststoffverarbeitungsverfahren (Spritzgießen, Extrusion, Extrusionsblasformen, Schweißverfahren, Aufbereitung und Recycling) sowie in Medizintechnik, Maschinenbau, Verpackungsindustrie und Energietechnik sammeln.

2020 zog es den gebürtigen Visbeker aus dem Westerwald zurück ins heimische Oldenburger Münsterland und er übernahm eine Professur an die PHWT Diepholz.
Prof. Dr.-Ing. Blömer wird in Zukunft auch für den Forschungsverbund ZWT e.V. tätig sein und sich bei der nächsten Sitzung des Arbeitskreises Spritzguss persönlich vorstellen.


Prof. Dr.-Ing. Peter Blömer