Von der visuellen Inspektion zur KI-gestützten Dokumentation: Wie verändert Generative KI die Art und Weise, wie wir Qualität sichern und dokumentieren?
Diese Frage stand im Mittelpunkt des Treffens der AG Qualitätsmanagement-Beauftragte des Forschungsverbunds ZWT e.V. am 11. Dezember in Diepholz. Im Impulsvortrag von Prof. Dr.-Ing. Alexander Karl mit dem Titel „Von der visuellen Inspektion zur KI-gestützten Dokumentation“ wurde deutlich: KI eröffnet Unternehmen eine Vielzahl neuer Methoden und Werkzeuge – einige davon können bestehende Prozesse nahezu autonom ausführen.

Doch zunächst ging es zurück in die „KI-Steinzeit“ mit der zentralen Frage:
Wie funktioniert eine KI überhaupt?
Die Teilnehmenden erhielten Einblicke in die grundlegende Herangehensweise einer KI bei der Bearbeitung von Aufgaben – und wie sich diese maßgeblich von menschlicher Problemlösung unterscheidet. Dieser Unterschied ist entscheidend, um die Möglichkeiten und Grenzen zu verstehen.
Von den Grundlagen neuronaler Netze über das Lernen aus Daten bis hin zur Mustererkennung wurde die Basis erklärt, bevor die aktuellen Potenziale vorgestellt wurden.
In der interaktiven Session wurde es praxisnah:
Die Mitglieder brachten eigene Beispiele aus dem Qualitätsmanagement ein, die direkt in KI-Potenziale umgesetzt wurden. Dabei kamen auch KI-Agenten ins Spiel – intelligente Systeme, die eigenständig Aufgaben wie das Erstellen von Reports oder die Analyse von Bilddaten übernehmen können.
Diskutiert und exemplarisch umgesetzt wurden unter anderem folgende Anwendungsmöglichkeiten:
– Automatisierte Erstellung von 8D-Reports und FMEAs
– Automatische Erkennung von Oberflächenfehlern (Kratzer, Blasen, Einschlüsse) – inklusive Erstellung von Grenzmustern mit KI aus i.O.- Bauteilen
– Generierung von Montageanleitungen auf Basis von Zeichnungsdaten
– Bilderkennung für komplexe Prüfprozesse
– Vorhersage von Materialverzug bei Spritzgussprozessen
– Automatische Erstellung von Prüfplänen basierend auf Kundenspezifikationen
– Generierung von Schulungsunterlagen für Maschinenbediener aus Prozessdaten
… und vieles mehr.
Der Ausblick machte klar: Die Potenziale sind enorm – aber eine realistische Erwartungshaltung ist entscheidend. Neben Chancen gibt es auch Grenzen und spannende Forschungsfragen.
Fazit: KI kann enorme Mehrwerte für Qualitätssicherung und Dokumentation heben.
Abgerundet wurde der Abend durch einen angeregten Austausch bei Snacks und kalten Getränken – eine perfekte Gelegenheit, die Impulse weiter zu vertiefen.
Wir danken allen Teilnehmenden für den inspirierenden Austausch und freuen uns auf die nächsten Schritte im Forschungsverbund!