Recompound-Netzwerk mit ersten geförderten Projekten

von | 24.09.2020

Naturfasergefüllte Möbelbauteile und heimkompostierbare Lebensmittelverpackung

Das Recompound- Netzwerk des ZWT e.V. hat jetzt erste konkrete Projekte hervorgebracht. Zwei davon hat fm Kunststofftechnik (Bösel) auf den Weg gebracht.

Das Interreg Deutschland-Nederland-Programm fördert ein Projekt, bei dem es um die Entwicklung von naturfasergefüllten Möbelbauteilen im Mehr-Komponenten-Spritzgussverfahren geht. Dabei sollen styrol- und vor allem erdölbasierte Thermoplaste bei der Herstellung von Türverkleidungen für Möbel (speziell für Kopierer- und Druckerunterschränke) durch den Einsatz naturfasergefüllter Werkstoffe substituiert werden. Hierfür bieten sich zwei Lösungsansätze an.

Der favorisierte Ansatz ist das Spritzgießen eines „Trägers“ aus Biopolymer und dessen „Beschichtung“ mittels der Zwei-Komponenten-Technologie (2 K) in einem Spritzgießwerkzeug mit einem möglichst gering bemessenen Standardkunststoffanteil mittels 2. Kavität. Während des Projektes kam als zweite Lösungsvariante eine weitere Option der Mehrkomponententechnologie hinzu, das sogenannte Sandwichverfahren (SW).  Auch hier werden wie bei der 2 K-Technik, zwei Materialien verwendet. Diese werden jedoch nach dem Haut-Kern-Prinzip in nur eine Kavität injiziert und verursachen deshalb geringere Formkosten. Dabei kommt dem Biopolymer nach wie vor die „Trägerrolle“ und der weiteren Komponente die der „Optik“ zu.

Nach dem aktuellen Kenntnisstand führen beide Variationen der Mehrkomponentenspritzgießtechnologie zum angestrebten Ergebnis. Bei der SW-Technologie gibt es Vorteile bei der günstigeren Werkzeugauslegung und Nachteile im Hinblick auf die realisierbare Teilekontur. So sind beispielsweise Durchbrüche im Artikel kaum umsetzbar. Diese sind hingegen beim 2 K-Verfahren möglich, welches seinerseits wiederum die teurere Variante ist. Erste Teile, bei denen jedoch noch weitere Anpassungen verschiedener Details folgen, liegen bereits vor.

Ein weiteres Projekt, welches über das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) gefördert wird, läuft derzeit noch. Hierbei handelt es sich um die Entwicklung einer Heimkompostierbaren erdabbaubaren Lebensmittelverpackung. Hier wurde die Projektlaufzeit aufgrund der Corona-Situation verlängert.